So manch ein Hausbesitzer, der sich ein altes Haus gekauft hat, das er restaurieren möchte, wundert sich eventuell bereits bei der Besichtigung, was für merkwürdige Innentüren in das Haus eingebaut wurden. Grund genug, diese nach dem Kauf einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Schätze aus der Vergangenheit
Gerade Häuser, die um 1900 oder früher gebaut wurden, bergen für den neuen Eigentümer oftmals Schätze, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Nicht nur Fliesen, die bereits unter der oberen Fliesenschicht zu finden sind, gehören dazu. Auch Türen wurden oft von den Besitzern in der 2. Hälfte des 20. Jahrhundert „neutralisiert“. Ihre eigentliche Struktur wurde durch Kork- oder Sperrholzplatten und Schichten von Lackfarben unkenntlich gemacht. Darunter verbergen sich oft filigrane Schnitzereien, die es wieder zu beleben gilt.
Wer sich dieser Aufgabe stellen möchte, benötigt Geduld, Ausdauer und Fingerfertigkeit. Handelt es sich „nur“ um eine Auflage von Kork- oder Spanplatten, so können diese vorsichtig entfernt werden. Eventuelle Löcher oder Dellen können mit Holzkitt beseitigt werden. Diesen gibt es in verschiedenen Farbtönen zu kaufen. Er kann auf den genauen Farbton der Tür abgestimmt werden. Nach dem Auftragen muss er gut aushärten.
Erst Grundieren – dann streichen
Ist das Holz im Urzustand, kann mit dem Grundieren begonnen werden. Hierbei handelt es sich um eine Flüssigkeit, die die Saugfähigkeit des Holzes mindert und eine bessere Haftung der Farbe hervorruft. Im Außenbereich würde eine Grundierung mit Bläueschutz vor einem Pilzbefall schützen. Die Grundierung sollte farblos bzw. auf den endgültigen Farbton des Lackes abgestimmt sein. Nach dem Trocknen erfolgt ein vorsichtiges Anrauen des Holzes.
Wer mit Lasuren arbeitet, sollte den Bereich um die Malfläche vorsichtshalber mit Plane oder alten Zeitungen auslegen, denn sie ist sehr dünnflüssig. Um nicht zu viele Lackflecken entfernen zu müssen, empfiehlt es sich natürlich auch bei der Arbeit mit Lacken, aber auch bei Holzölen.
Nach dem ersten Anstrich empfiehlt es sich, erneut das Holz leicht an zu rauhen. Wird dies gemacht, wird der Endanstrich umso glatter und gleichmäßiger. Auch der Untergrund und die Umgebung sollten beim Streichen sauber, also staub- und fettfrei sein. Auch Öl- und Wasserreste auf dem Holz sind zu vermeiden. Sie führen zum Zusammenziehen der Farbe zu einem Knoten. So entstehen Unebenheiten und eventuell Verfärbungen.
Wenn nötig, muss das Holz mehrfach angeraut und überstrichen werden, bis das Ergebnis optimal ist. Sollten die ursprünglichen Schnitzereien hervorgehoben werden, ist natürlich auch eine filigrane Malarbeit möglich.
Alles wieder neu
Aufgefrischt und mit den ursprünglichen Schnitzereien können die Türen dann wieder eingesetzt und zu einem neuen Blickfang werden.