Im Zuge der Bequemlichkeit und der immer öfter eingeforderten Barrierefreiheit planen mehr und mehr Eigenheim-Besitzer beim Hausbau mittlerweile Platz für einen Aufzug ein. Ist dies ein unnötiger Luxus?
Wohl kaum, denn nicht nur altersbedingte Leiden können dazu führen, dass höherliegende Ebenen oder Stockwerke nicht mehr fußläufig erreicht werden können. Kinderwagen, Getränkekisten oder den wöchentlichen Großeinkauf bequem auf die eigene Etage transportieren zu können ist ganz eindeutig von Vorteil. Viele Rentner suchen auch ganz gezielt nach Objekten, in denen eine Aufzugsanlage vorhanden ist – vor allem dann, wenn sie alleine leben – unter Umständen sind sie sogar auf einen Aufzug angewiesen.
Aufzug nachträglich einbauen
Bewohner von Mehrfamilienhäusern ohne Aufzug oder Hausbauer, die anfangs nicht vorausschauend geplant haben, müssen aber glücklicherweise nicht grundsätzlich auf den Komfort eines Personen- oder Lastaufzugs verzichten, denn die nachträgliche Installation eines Fahrstuhls ist möglich und oft sogar einfacher, als man denkt. Das Treppenhaus scheint meistens der ideale Ort für einen Personenaufzug, selbst enge Treppenhäuser stellen kein wirkliches Problem dar, dafür gibt es Spezialfirmen.
Nachträgliche Aufzuginstallation an einer Fassade
Benötigt der Fahrstuhl allerdings doch mal mehr Platz, als das Treppenhaus bietet, besteht die Möglichkeit der Außeninstallation eines Aufzugs. Im Bereich des Haupteingangs oder in dem möglicherweise vorhandenen Innenhof findet sich meist ausreichend Platz für den Anbau eines Fahrstuhls. Die stilistische Anpassung an das jeweilige Gebäude kann mit Teil- oder Vollverglasung des Aufzugsschachts oder dem Verkleiden mit Beton- oder Mauerwerksteilen bewerkstelligt werden.
Was vorher geklärt werden muss
- Wie groß muss der Fahrstuhl mindestens sein?
- Welche Traglast sollte der Fahrstuhl aufweisen?
- Besteht ein Zugang zu allen Etagen?
- Bei einer Außenmontage: Ist ausreichend Platz für einen Zugangsweg vorhanden?
- Sind die Zugänge zum Fahrstuhl barrierefrei?
Sparsam im Betrieb
Moderne Aufzugsanlagen arbeiten durchaus energieeffizient, es werden energiesparende LEDs eingesetzt, die nur bei Betrieb des Fahrstuhls arbeiten und in den Betriebspausen quasi im Standby-Modus pausieren.
Zahlreiche Hersteller bieten diverse Ausstattungsmöglichkeiten an, selbstverständlich sein sollten Handläufe und ein Bedientableau, welches rund um die Uhr mit einer Notrufzentrale verbunden ist und auch von Rollstuhlfahrern problemlos erreicht werden kann. Alles andere ist Geschmackssache oder Luxus.
Auf jeden Fall empfiehlt sich bei einer Entscheidung für einen Aufzug das Einholen von Kostenvoranschlägen verschiedener Anbietern, um das bestmögliche Angebot zu bekommen und sich einen Überblick zu verschaffen, – wie bei allen Sanierungsprojekten.
Bequemlichkeit im Kleinen
Für ein kleines Eigenheim und die Überwindung darin vorhandener kleiner Höhen und Distanzen ist ein Treppenlift- oder Plattformlift eine gute Alternative.